“Virusalarm in Bleibhausen“ ist ein kostenlos erhältliches, mit Wissenschafterinnen des IST Austria und des Max-Planck-Instituts für Evolutionsbiologie entwickeltes Spiel für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren. Durch Nachspielen der Ausbreitung eines fiktiven Virus in einer Stadt erfahren die Spielenden, wie durch die Einschränkung von Kontakten Viren eingedämmt werden können. „Gewonnen hat derjenige, der es als erster schafft alle Bewohner des fiktiven Dorfes Bleibhausen mit dem Covid Virus anzustecken. Das ist krank, zynisch und verschreckt Jugendliche“, kritisierte die freiheitliche Familiensprecherin LAbg. Vesna Schuster aus Niederösterreich.
„Umso erstaunlicher, dass Österreichs Schulen dieses Spiel im Unterricht verwenden sollen. Dafür wird eine Doppelstunde empfohlen. Da es keinen Unterrichtsgegenstand gibt, der ‚Wir spielen jetzt ein zynisches Brettspiel‘ heißt, drängt sich die Frage auf, welche zwei Unterrichtseinheiten für diesen Unsinn verplempert werden sollen“, zeigte sich Schuster fassungslos. So seien doch durch die Schulschließungen während des ersten und zweiten Lockdowns massive Bildungslücken entstanden, die es jetzt gelte rasch zu schließen. Vor allem Kinder von sozial schwächeren Familien und Kinder aus bildungsschwachen Bevölkerungsschichten würden unter den Defiziten beim Lernstoff der Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch besonders leiden. „In dieser Situation wertvolle Unterrichtseinheiten mit einem derart sinnlosen Spiel zu blockieren, halte ich für grob fahrlässig“, betonte Schuster.
Anstatt Kinder zu Hygiene- und Abstandsmaßnahmen zu erziehen und ihnen die Lage so sachlich und einfach wie möglich näherzubringen, bewirkt dieses Spiel das genaue Gegenteil, zeigte Schuster auf. So beinhalte das Spiel verstörende Aussagen wie, „Kontrolliert das Gebäude. Befindet sich darin eine infizierte Person? Wenn ja, steckt sie alle anderen Menschen im selben Gebäude mit dem NOSO-Virus an“. „Das ist nicht nur inhaltlich Nonsens, sondern dient auch dazu besonders bei jüngeren Kindern zusätzlich Ängste auszulösen“, warnte Schuster.