„Wir erleben ein chaotisches Weiterhüpfen von einem Lockdown zum nächsten! Bei den wenig schlagkräftigen Maßnahmen der Regierung muss man am Willen zweifeln, wirkliche Hilfe leisten zu wollen“, sagt FPÖ Landespartei- und Klubobmann im NÖ Landtag, Udo Landbauer, MA im Rahmen der heutigen Pressekonferenz mit Unternehmern aus den Sparten Handel, Gewerbe und Steuerberatung. „Wir lassen jene zu Wort kommen, die wissen, wie es in der Praxis aussieht. Da zeigt sich nämlich ein ganz anderes Bild als jenes, das uns die Regierung versucht einzureden. Von raschen, einfachen und unbürokratischen Hilfen ist man meilenweit entfernt“, sagt Landbauer.
Marlene Brunner, Inhaberin des Buchhaltungsbüros Brunner in Sollenau hat jahrelange Erfahrung in den Bereichen Buchhaltung, Bilanzierung und Personalverrechnung. Sie schildert die Lebensrealitäten der Unternehmer wie folgt: „Unsere Klienten sind wütend, traurig und verzweifelt. Viele wissen nicht, wie sie die nächsten Wochen oder gar Monate überleben sollen. Die Unternehmer sind mit einer unfassbaren Bürokratie konfrontiert und dürfen selber nicht einmal Anträge für Hilfspakete unterzeichnen! Ohne Steuerberater geht gar nichts.“
Der diplomierte Pädagoge und Tischlermeister Franz Etzelsdorfer hält die Eintreibung der Wirtschaftskammer-Grundumlage für eine „Sauerei“. „Noch im März hat die Kammer angekündigt, die Einhebung auszusetzen. Jetzt ist wieder alles anders und seit Herbst flattern bei den Unternehmern die Zahlscheine ins Haus“, sagt Etzelsdorfer.
Reinhard Langthaler, Spartenobmann-Stv. für die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer NÖ betont, dass den Unternehmern Rechts- und Planungssicherheit fehlt und sich dadurch ein massiver Investitionsrückstau anbahnt. „Niemand weiß wie es weitergehen soll, also leistet sich auch niemand Investitionen. Der erste Lockdown war schon schlimm genug, der zweite ist der absolute Super-GAU!“, sagt Langthaler. Er fordert die Erhöhung der Tilgungszeit von fünf auf zehn Jahre für Betriebsmittelkredite, eine Beschäftigungsprämie für Unternehmer, die ihre Mitarbeiter im kommenden Jahr halten sowie Vorrang für blau-gelbe Betriebe bei öffentlichen Auftragsvergaben und die rasche Einführung eines Handwerkerbonus in Niederösterreich.
Für Landbauer können die Unternehmer nur dann aus der Krise befreit werden, wenn „die Regierung ihnen endlich wieder ihre Geschäftsgrundlage zurückgibt und das Land aufsperrt“. „Unternehmer wollen keine Bittsteller sein, sondern ihren Betrieb fortsetzen und Arbeitsplätze erhalten“, sagt Landbauer. Der Einhebung neuer „Fantasiesteuern“ in Form von Öko-Steuern erteilt die FPÖ NÖ eine klare Absage. „Zuerst schröpft man mit der Abschaffung der Hacklerregelung jene, die ein Leben lang gearbeitet haben und nimmt fleißigen Menschen ihre wohlverdiente abschlagsfreie Pension. Als nächsten Streich erhöhen ÖVP und Grüne die Normverbauchsabgabe und treffen damit wieder genau jene, die fleißig sind, arbeiten gehen und auf ein Auto angewiesen sind. Neben Familien, Pendlern und allen, die im ländlichen Raum zu Hause sind, werden ab 1. Juni 2021 nämlich auch Unternehmer ordentlich zur Kasse gebeten (Für Unternehmer fällt die NoVA-Befreiung für die Anschaffung von Lieferwagen). In Wahrheit zahlen sich damit alle Unternehmer ihre Corona-Hilfspakete selbst“, kritisiert Landbauer die herannahende schwarz-grüne Belastungswelle auf dem Rücken aller Klein- und Mittelverdiener.