„Die Ahnungslosigkeit, mit der die ÖVP NÖ in der gestrigen Landtagssitzung die Zentralküche beim Österreichischen Bundesheer verteidigt hat, ist erschreckend und ein Schlag ins Gesicht für jeden Soldaten. Wenn die VP-Abgeordnete Ungersböck von einer Qualitätssteigerung durch zu Tode gekochtes, mit Stickstoff begastes und in Plastik verpacktes Essen spricht, dann ist das blanker Hohn“, berichtet FPÖ-Wehrsprecher LAbg. Jürgen Handler. Während alle anderen im Landtag vertretenen Parteien (SPÖ, NEOS und Grüne) die Zeichen der Zeit erkannt haben und den FPÖ NÖ-Antrag zur Etablierung von frischer und regionaler Kost beim Bundesheer unterstützten, stimmten die ÖVP Abgeordneten dagegen. Für den freiheitlichen Wehrsprecher ist das unverständlich. „Truppenküchen in den einzelnen Garnisonen sind der Garant für Frische und Regionalität, stärken unsere heimischen Lebensmittelproduzenten und würden mit einem Schlag rund eine Million LKW-Kilometer pro Jahr einsparen“, sagt Handler.
Ebenso lobte die VP-Abgeordnete Ungersböck die angebliche „Flexibilität durch das Cook & Chill System der Zentralküche“. „Das ist schlichtweg falsch! Jede Kaserne muss die Truppenstärke für zehn Tage im Voraus melden, damit Speisen und Lebensmittel für den gemeldeten Stand lagernd sind. Katastropheneinsätze der vergangenen Jahre haben immer wieder zu logistischen Herausforderungen im Verpflegungssystem geführt, weil dieses Konzept Planbarkeit verlangt. Auch die ÖVP sollte wissen, dass Naturkatastrophen weder planbar noch vorhersehbar sind“, erklärt Handler. Für ebenso „bemerkenswert“ hält Handler die Tatsache, dass die ÖVP NÖ zu wissen vorgibt, dass 80 Prozent der Produkte aus „heimischer Produktion stammen“. In einer Anfragebeantwortung der ÖVP-Verteidigungsministerin vom 28. August 2020 konnte Tanner schließlich keine Auskunft über den Anteil österreichischer und ausländischer Essensanteile geben. Dort heißt es: Da das ÖBH über eine Warenwirtschaftssoftware verfügt, die eine Auswertung einer prozentualen Darstellung österreichischer und ausländischer Fleischanteile sowie eine Zuordnung zu einem Bundesland nur beschränkt ermöglicht und die Daten nur durch händische Durchsicht von Akten, Aufträgen und Rechnungen ermittelt könnten, ersuche ich um Verständnis, dass auf Grund des hohen, nicht zu rechtfertigenden Verwaltungsaufwandes von einer Auflistung bzw. Gegenüberstellung Abstand genommen wird.
Die FPÖ NÖ kündigt nun weitere Initiativen an, um der Zentralküche den Garaus zu machen. „Wir werden nicht lockerlassen, bis unsere Soldaten endlich wieder eine ordentliche Kost auf den Tellern haben“, sagt Handler.